Fachtag: "Interkulturelle Vielfalt im Quartier – (k)eine Erfolgsgeschichte?"

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Das interkulturelle Zusammenleben zwischen den Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte funktioniert in Nordrhein-Westfalen an vielen Stellen bereits gut. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachtages "Interkulturelle Vielfalt im altengerechten Quartier –(k)eine Erfolgsgeschichte?", diskutierten hierüber engagiert am 21.02.2017 im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen. Von der Kommunalen Seniorenvertretung Münster (AK International/Interkulturell) nahmen Barbara Klein-Reid und Hedwig Chudziak teil.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Alten- und Pflegeministerin Barbara Steffens. Sie wies in ihrem Einführungsreferat darauf hin, dass interkulturelle Quartiersarbeit nur dann gelingt, wenn eine offene Kultur mit Werten, Normen und Regeln, die nicht voneinander ausgrenzen, gelebt wird.

Wir müssen die Vielfalt unserer Gesellschaft als Chance begreifen und eine Kultur des Miteinanders etablieren, in der sich die Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität, ihrer Herkunft, Kultur oder Religion geborgen und zuhause fühlen. Unsere Aufgabe ist es daher, in unseren Städten und Gemeinden die Voraussetzungen für eine gelingende Integration durch Partizipation, Begegnung und Teilhabe zu schaffen ohne uns gegenseitig zu überfordern", erklärte Steffens.

Neben positiven Beispielen von Quartiersprojekten aus Jülich, Düsseldorf und Bielefeld, die Anregungen für die eigene interkulturelle Quartiersarbeit geben sollten, bleibt die Erkenntnis des Fachtages, dass es kein Patentrezept für die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Kommunen können mithilfe eines integrierten Handlungskonzeptes Leitlinien und Grundprinzipien erstellen, die als Orientierung dienen können. Durch die Umsetzung eines solchen Handlungskonzepts können unterschiedliche Themenbereiche aufgegriffen werden, die für die Steigerung der Lebensqualität von Migrantinnen und Migranten relevant sind und somit einen wichtigen Beitrag zur gelingenden Integration leisten. Auch Angebote der Begegnung, wie z.B. gemeinsame Näh- oder Gesangskurse sind notwendig, um Distanzen abzubauen und gegenseitiges Vertrauen zu schaffen. Durch eine zielgerichtete und kultursensible Kommunikation können sprachliche Barrieren, die häufig zu möglichen Missverständnisse zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund führen, abgebaut werden.

 

Barbara Klein-Reid