Bilanzkonferenz " Sicher leben im Alter" in der Deutschen Hochschule der Polizei in Hiltrup am 08.02.2012

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Es wurde eine Bilanz aus dem von November 2008 bis Februar 2012 laufenden Aktionsprogramm, dessen Ziel die Erhöhung der Sicherheit älterer Menschen war, gezogen.

Ein Schwerpunkt waren Misshandlung und Vernachlässigung in der häuslichen Pflege, in der 47.6% der Pflegebedürftigen durch Angehörige versorgt werden.

Durch die sonstigen Pflegekräfte ist der Zugang in die Familien und damit eine Brücke nach draußen gewährleistet.

Leitfaden gestützte Interviews führten zu folgenden Ergebnissen:

47,9 % Vernachlässigung, 

45,4 % psychische Misshandlung und

20,1 % medikamentöse Ruhigstellung.  

Es ergibt sich die rechtliche Fragestellung:

Was kann bzw. was muss getan werden? 

Bei Meldungen tritt eine Störung des Vertrauensverhältnisses ein und es droht ein Ermittlungsverfahren wegen falscher Verdächtigung. Schwierigkeiten ergeben sich insbesondere bei Migranten, da die Verständigung in deren Muttersprache unerlässlich und außerdem eine Erreichbarkeit wegen des kulturell bedingten Altersprozesses schwierig ist. 

Was fehlt? Kurzfristig verfügbare Versorgung und Unterbringung von Pflegebedürftigen mit entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten. Bei Senioren fehlt die Interventionsmöglichkeit, die bei Kindern und Jugendlichen durch Kinderschutz pp mit richterlichen Anordnungen möglich ist.

Bei Senioren fehlt eine entsprechende Rechtsgrundlage für Hilfestellung, die Freiheitsrechte des Einzelnen stehen noch im Vordergrund. 

Es müsste eine Charta für hilfsbedürftige Menschen geschaffen werden. 

Wir steuern auf eine 4 - Generationen - Gesellschaft zu. Die medizinische Versorgung wird vernachlässigt. Von 100 Senioren sterben heute schon 60 Betroffene an unbehandelten Leiden.