Fachtagung "Technische Assistenz Tilbeck (TAT)"

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 Unter dem Motto "Technische Unterstützung für ein selbstständiges Leben" stand die Fachtagung, zu der das Stift Tilbeck, das in Münster Roxel ein Beratungsbüro unterhält, am 15. Februar 2019 in den Vortragssaal der Bezirksregierung Münster (Domplatz) eingeladen hatte. Es nahmen ca. 80 Gäste teil, insbesondere  Fachvertreter*innen von Selbsthilfegruppen sowie von Einrichtungen der Behindertenhilfe, vor allem aber Menschen mit Mobilitäts- bzw. Funktionsbeeinträchtigungen (u. a. Rollatorenbenutzer, Rollstuhlfahrer).

Zunächst begrüßte die Geschäftsführerin Ruth Meyerink (Stift Tilbeck GmbH) die Anwesenden. Sie erläuterte das von der "Aktion Mensch" geförderte Projekt TAT, d. h. die  persönliche Beratung der Ratsuchenden durch erfahrene Berater*innen hinsichtlich individueller Bedarfsermittlung, Hilfe bei begleitenden Beantragungsprozessen für die Kostenübernahme bei den Krankenkassen, Vermittlung sowie bedürfnisgerechte Einweisung von technischen Assistenzsystemen für ein selbstständiges Leben.

In ihrem Grußwort betonte die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster, Doris Rüter, die ausgezeichnete Kooperation ihrer Dienststelle mit dem Stift Tilbeck, u. a. bei der Realisierung von Barrierefreiheit im öffentlichen sowie privaten Bereich, der Beherrschung von Automaten, z. B. Fahrkartenautomaten.

Im ersten Fachvortrag "Wie finde ich die passende Technik" erklärte

Marcus Hopp (TAT) das 'Tilbecker Verständnis' , d.h. die unabhängige, lebensweltorientierte Beratungsstelle, die "Menschen mit Funktionsbeeinträchtigungen dabei zu unterstützen, mit Hilfe von individuell angepasster technischer Assistenz ein selbständiges Wohnen zu ermöglichen."  Zum Themenbereich 'Technische Assistenzsysteme' bemerkte er, dass die Digitalisierung die Entwicklung in Praxis und Forschung immer weiter antreibt und die Systeme ( z. B. Pflegeroboter) immer komplexer werden.

Im zweiten Fachvortrag berichtete Frank Zittlau (Diakonie Ruhr Bochum)

von der "Technische Unterstützung für Menschen mit Behinderung. Welche Möglichkeiten gibt es? Was hat sich bewährt?". Der Sozialarbeiter leitet das Betreuungsteam des 'Appartementhaus Weitmar' (AHW), eine Einrichtung, in der Menschen mit schwierigen Mehrfachbehinderungen selbstständig in einer eigenen Wohnung leben können. Er veranschaulichte in einer Power-Point-Präsentation, dass bereits in der Planung die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mieter*innen berücksichtigt und die Haustechnik "bedienbar" gestaltet wurden: so können aufgrund der elektronischen Systeme per Sprachbefehl, zentrale Fernbedienung, Tastenscanning (Joystick), Tablet.PC u. a. Licht, Rollläden, Heizung, Stereoanlage gesteuert sowie Türen geöffnet werden.

Der "Markt der Möglichkeiten" rundete die Fachtagung ab. Neben der Produktpräsentation verschiedener Hersteller von Hilfssystemen für funktionsbeeinträchtigte  Menschen stellten lokale Pflegedienste ihre Betreuungsangebote vor.

 

Dr. Gerhard Bonn