Hoch über den Dächern unserer Stadt – in der 11. Etage des Stadthauses 2 am Ludgeriplatz – trafen sich die Mitglieder der Kommunalen Seniorenvertretung Münster am 30. Juni zum 28. Mal in der laufenden Wahlperiode.
Die Tagesordnung der letzten Zusammenkunft vor der Sommerpause war ausgesprochen umfangreich und beinhaltete schwerpunktmäßig die Behandlung mehrerer Berichtsvorlagen der Verwaltung zu diversen Themen.
Eine gemeinsam vom Sozial- und Planungsamt Münster erstellte Vorlage fokussierte auf Methodik und Ergebnisse eine Umfrage unter Bürgern über 60 Jahre zum Thema Pflege und Unterstützung im Alter. Frau Stritzke vom Sozialamt Münster zog als Quintessenz, damit lägen nun erstmals detaillierte Erkenntnisse darüber vor, wie die Münsteranerinnen und Münsteraner ab 60 Jahren auf ihre aktuelle Situation und die weitere Perspektive schauen – ob als Pflegende, als selbst Pflegebedürftige oder bislang noch überhaupt nicht mit dem Thema befasste Personen. Die Befragungsergebnisse bieten eine wertvolle Grundlage für die weitere Ausgestaltung der kommunalen Altenhilfe- und Pflegeplanung sowie die Strategieentwicklung im Kontext des Projektes Altersfreundliche Stadt Münster und die altengerechte, inklusive Quartiersentwicklung. Sie sollen selbstverständlich aber auch für die Arbeit aller anderen Akteure im Feld der Altenhilfe und Pflege sowie die wissenschaftlichen Einrichtungen nutzbar sein.

Der von Frau Möllering verfasse und vorgestellte Tätigkeitsbericht zur Kommunalen Qualitätssicherung Pflege und Teilhabe (Heimaufsicht) für 2023 und 2024 wurde mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Im Zentrum stand dabei das Spannungsverhältnis zwischen den gesetzlichen Vorgaben für die Qualität der Pflege einerseits und auf der anderen Seite den Auswirkungen des sich weiterhin verschärfenden Fachkräftemangels in diesem Bereich. Für die Heimaufsicht geht damit insofern ein Balanceakt einher, da sowohl auf die Einhaltung der Vorgaben als auch die Gewährleistung einer guten Pflege mit den vorhandenen Ressourcen geachtet werden muss.
Last but not least stellte Frau Lißeck den von ihr federführend erarbeiteten Abschlussbericht Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt bekämpfen – Die Istanbul Konvention auf kommunaler Ebene umsetzen vor. In Verbindung mit Ihren Ausführungen und einem am 30. Juni 2025 in den Westfälischen Nachrichten Münster erschienenen Artikel mit dem Titel „Wenn der Partner zuschlägt – Frauen als Gewaltopfer – im Alter eskaliert das Ganze“ wurde deutlich, dieses höchst brisante Thema betrifft offenbar beziehungsweise gerade auch die Zielgruppe der Arbeit der Kommunalen Seniorenvertretung.
In seiner Funktion als eine der beiden Ombudspersonen nach dem Wohn- und Teilhabegesetz stellte Andreas Viehorn-Heithoff, Kommunale Seniorenvertretung Münster die Ergebnisse aus dem Tätigkeitsbericht 2024 vor. Besonders hob er die steigenden Fallzahlen hervor. Sowohl Bewohner aus Altenhilfeeinrichtungen als auch deren Angehörigen sowie die Einrichtungen selbst nähmen die Tätigkeit der Ombudsstelle zunehmend in Anspruch.
Neben diesen erläuterten Vorlagen nahm die Kommunale Seniorenvertretung Münster einen weiteren Abschlussbericht zum Thema Selbstbestimmt und diskriminierungsfrei in unserer Stadt leben können – ein „Aktionsplan LSBTIQ*“ für Münster zustimmend zur Kenntnis.
Im weiteren Sitzungsverlauf ging es unter anderem um die je Beteiligung der Kommunalen Seniorenvertretung Münster am Aktionstag LeezenLiebe sowie den ab 05.Juli 2025 anstehenden Schlauraum Münster 2025. Im Rahmen dieses Wissenschaftsfestivals wird sich die Seniorenvertretung mit einer Blindverkostung von Wasser sowie einem Vortrag von Dr. Michael Adam zum Thema Hitze Auswirkungen – Verhalten – Prävention beteiligen.