Volkshochschule, Kommunale Seniorenvertretung und Seniorenrat hatten unter dem Motto Von den Wunderjahren zu den wilden Jahren – Münster in den 50er- und 60er-Jahren zum Seniorentag 2023 eingeladen – mit überwältigender Resonanz!
“So voll war der Festsaal des Rathauses seit Corona selten” merkte Oberbürgermeister Markus Lewe zu Beginn seiner Begrüßung an.
Für fast alle Anwesenden brachte sowohl der mit vielen Fotos illustrierte Vortrag von Dr. Axel Schollmeier vom Stadtmuseum Münster als auch das musikalische Begleitprogramm Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend in den fünfziger und sechziger Jahren mit sich.
Der Referent schlug dabei den Bogen vom nahezu zerstörten Münster der unmittelbaren Nachkriegszeit über den rasanten Wiederaufbau während des Wirtschaftswunders bis in die zweite Hälfte der sechziger (den wilden) Jahren. Hierbei gab es sowohl allgemein Bekanntes wie auch überraschende Fakten zu hören. Musste z. B. im Zuge der Massenmotorisierung Anfang der sechziger Jahre noch rund fünfzehn Minuten für einen Liter Benzin gearbeitet werden, waren es im Vorjahr nur noch fünf Minuten.
Bezog sich die musikalische Untermalung im ersten Teil noch auf die braven Schlager der fünfziger bzw. beginnenden sechziger (Billy Mo: Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut; Bill Ramsey: Die Zuckerpuppe von der Bauchtanztruppe), leitete nach der Pause ‘I can’t get no satisfaction’ den Übergang zu den ‘wilden’ Sechzigern ein.
Das auch im eher beschaulichen Münster die 68er ihre Wirkung zeigten, machte Dr. Schollmeier z. B. an diversen Fotos über große Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetze und den Besuch des damaligen Bundeskanzlers Kiesinger fest.
Viele Besucher äußerten nach Ende des Events den Wunsch, auch in 2024 wieder auf eine solche Zeitreise mitgenommen zu werden.