Zu Hause gut versorgt – Unterstützung bei Pflege im häuslichen Umfeld


Laut Statistischem Bundesamt gab es Ende 2025 rund 5,7 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Von diesen lebten rund 80 % nicht in Pflegeeinrichtungen. Neben der Unterstützung durch professionelle Anbieter (ambulante Pflegedienste) leisten in den meisten Fällen Angehörige die Pflegearbeit vor Ort.


Die Kommunale Seniorenvertretung Münster hat sich für das Jahr 2025 „Pflege“ als Leitthema ihrer Arbeit gegeben. Mit der Veranstaltung „Zu Hause gut versorgt“ am 15. Oktober 2025 im Rathausfestsaal wurde die Absicht verfolgt, Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen umfassende Einblicke in Hilfs- und Unterstützungsstrukturen vor Ort zu geben. Die große Resonanz – rund 120 Besucher nahmen die Gelegenheit zu einer Teilnahme wahr – zeigt die Wichtigkeit eines solchen umfassenden Informationsangebotes.

Nach einer kurzen Anmoderation durch Dr. Gerd Jeschke und einem Grußwort der Vorsitzenden der Kommunale Seniorenvertretung Barbara Klein-Reid wurden in neun Vorträgen bzw. Präsentationen unterschiedliche Angebote und Aspekte vorgestellt und erläutert.

Mitarbeiterinnen des im Sozialamt angesiedelten Teams „Pflege- und Wohnberatung“ stellten Aufgaben und Herangehensweise des Büros Pflege- und Wohnberatung sowie den „Marktplatz ambulante Pflege Münster“ vor.

Aus Sicht des Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz erhielten die Anwesenden differenzierte Auskünfte über Unterstützungs- und Entlastungsleistungen seitens der Pflegeversicherung. Häufig gehen mit zunehmendem Pflegebedarf auch Probleme einher, welche rechtlicher Natur sind. Wer kann und soll für einen Menschen handeln und Entscheidungen treffen, der selbst nicht mehr in der Lage ist, eigenständig zu agieren. Vorsorgevollmacht, Ehegattennotvertretungsrecht und gesetzliche Betreuung kamen ausführlich zur Darstellung.

Einsamkeit betrifft vielfach nicht nur zu Pflegende, sondern auch deren Angehörige. Hierzu gab es Tipps und Hinweise, welche Wege es zur Überwindung von Einsamkeit geben kann. Zunehmend erweist sich die Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit für Angehörige als Herausforderung. Dieses war genauso Thema eines Vortrages wie die Möglichkeit der Beantragung einer Kur für diese Zielgruppe. Last but not least stellte die Mitarbeiterin einer Pflegekasse die Leistungen der Pflegeversicherung – differenziert nach Pflegegraden, Arten und Höhe – im Detail vor.

Im Foyer des Stadtweinhauses präsentierte sich eine Mehrzahl von Organisationen und Initiativen, die konkrete Hilfen für ältere Menschen anbieten. Darunter waren unter anderem das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz, die Gerontopsychaitrische Beratung der Alexianer, Anti Rost Münster e. V. und die Taschengeldbörse. Die Besucher zeigten großes Interesse daran, mit den Vertretern diese Einrichtungen ins Gespräch zu kommen und die ausliegenden schriftlichen Informationen mitzunehmen.

Aus Sicht der kommunalen Seniorenvertretung zog Dr. Gerd Jesche eine durchgängig positive Bilanz der Veranstaltung und bedankte sich bei allen Beteiligen für die gelungene Organisation.


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