Digitalisierung - Fluch oder Segen

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Unser Alltag mit Smartphones und Co.

Digitale Medien sind nicht mehr wegzudenken

Für die Kommunale Seniorenvertretung Münster (KSVM) ist das Thema „Digitalisierung“ weit oben auf der Tagesordnung. Um eines vorweg zu nehmen: Viele Seniorinnen und Senioren finden sich in der schönen Welt der Digitalisierung zurecht; aber es gibt auch viele Seniorinnen und Senioren für die ist die schöne Welt der Digitalisierung ein Buch mit sieben Siegeln. Sie reichen von älteren Menschen die beim Bäcker die Brötchen locker mit dem Handy bezahlen bis zu der Aussage „Lass mich mit diesem neumodischen Kram in Ruhe“. Dabei haben Seniorinnen und Senioren, so zeigt es die Bürgerumfrage 2021, eine durchaus positive Einstellung zur Digitalisierung. Auf die Frage „Wie wichtig finden Sie den Einsatz von Digitalisierung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung“ antworteten von 3.285 befragten Bürgerinnen und Bürgern 79,6% mit „Sehr wichtig bis wichtig“. Von den 976 befragten Seniorinnen und Senioren antworteten 73,1% mit „Sehr wichtig bis wichtig“.

Unter Digitalisierung (von lateinisch digitus ‚Finger‘ und englisch digit ‚Ziffer‘) versteht man die Umwandlung von analogen Werten in zifferntechnische Signale. Diese Signale bestehen nur aus den Ziffern „Null“ und „Eins“. Oft werden InternetE-CommerceSmart  Home oder Industrie 4.0 unter das Schlagwort „Digitalisierung“ subsumiert.

Zwei Beispiele für die Vielfalt digitaler Anwendungen:

  • Der Wohngeldantrag: Wohngeld kann beim Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung der Stadt Münster auch Online von zu Hause beantragt werden. Der Vorteil ist, dass die Antragsstellerinn bzw. der Antragssteller nicht mehr persönlich erscheinen muss. Der Nachteil ist, dass die Antragsstellerinn bzw. der Antragssteller einen Internetzugang benötigt.
  • Das eRezept: Damit soll der Aufwand in der Praxis verringert wird. Der Arzt bzw. die Ärztin speichert das Rezept auf einem zentralen Server. Für Patienten gibt es drei Wege, um das Rezept einzulösen. Sie erhalten einen „Schlüssel“ für das eigentliche Rezept. Nur die Apotheke kann den Schlüssel und damit das Rezept lesen.
    1. Es gibt einen Papierausdruck mit dem „Schlüssel“
    2. Die „Schlüssel“ wird auf der KV Karte gespeichert.
    3. Die „Schlüssel“ kann mit einer App mit dem eigenen Smartphone abgerufen und in der Apotheke vorgezeigt werden.

Die Apotheke scannt den „Schlüssel“, hat damit Zugriff auf das Rezept und kann die Medikamente aushändigen. Für die Möglichkeiten 1 + 2 ist ein Besuch in der Praxis notwendig. Benötigten Patienten regelmäßig über einen längeren Zeitraum ein Medikament, kann eine telefonische Bestellung in der Praxis erfolgen. Dort kann das Rezept wie zuvor beschrieben gespeichert werden. Über die App ist die Verordnung sichtbar und kann in der Apotheke vorgezeigt werden. Der Gang in die Praxis entfällt somit. Hinweis: Das eRezept gibt es derzeit nur für gesetzlich Krankenversicherte.

Schön und gut, aber da fangen die Probleme an: So braucht man für einen Nachrichtendienst wie „WhatsApp“ oder den Wetterdienst „wetter.com“ oder die Information zum Tanken „Benzin-Blitz“ oder das „eRezept“ ein Anwendungsprogramm – eine App. Diese Apps findet man im Internet im GooglePlayStore oder dem AppStore von Apple um sie herunterzuladen und auf dem Handy zu installieren. Übrigens: Die meisten Apps sind kostenfrei!

Es klingt alles sehr einfach, aber es stellt sich die Frage: Wie mache ich das? Wer hilft mir dabei? Wo finde ich Unterstützung? Wo suche ich? Im Telefonbuch gibt es keine Antwort. Hinweise beispielsweise auf Internetkurse finden sich im Internet. Doch hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Wer kein Internet hat bzw. nicht weiß, wie man im Internet recherchiert, der findet die Hilfe nicht. Und nicht immer stehen liebe Enkel, nette Nachbarn oder gute Freunde zur Verfügung.

Aus diesem Grund hier eine Aufstellung von 14 Adressen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • „Stadtteiltreff Rumphorst“ Hoher Heckenweg 81, 48147 Münster, Telefon: 0251 – 490 19 0, Ansprechpartnerin: Martina Kischel Telefon 0151 – 55 34 28 82. Angebote u.a. Smartphone-Sprechstunde, Digital-Cafe
  • „Altes Backhaus“ Coerdestraße 36a, 48147 Münster, Telefon 0251 – 27 42 55, Angebote u.a. Computer-Sprechstunde, Smartphone für Fortgeschrittene.
  • „Nachbarschaftstreff Alte Apotheke“ Wolbecker Straße 304, 48151 Münster, , Telefon 0251 – 974 486 50, Angebote u.a. Smartphone- und Techniksprechstunde. Werktags zwischen 12 und 17 Uhr nach Vereinbarung Anmeldung: Sebastian Philipper, Tel.: 0251-97448650, E-Mail: philipper@gute>//digital-kompass-muenster.de/aktuelle-angebote_vor_/Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!">de. Open Laptop / Tablet: Durchgehend während der Öffnungszeiten der Alten Apotheke (Mo. + Mi. + Fr. 9 bis 17 Uhr und Di. + Do. 9 bis 15 Uhr). Kontakt: Sebastian Philipper, Tel.: 0251-97448650, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • „Hansahof“ Aegidiistraße 67, 48143 Münster, Telefon 0251 – 541 67, Ansprechpartner Georg Wetterau, Angebote u.a. Stammtisch Digital
  • Quartiersentwicklung Aaseestadt und Pluggendorf (Aaseemarkt). Von-Witzleben-Str. 20. 48151 Münster. Vielfältiges Angebot digitaler Weiterbildung für Senioren und Seniorinnen: Kostenfreie Kurse, Vorträge und Themenworkshops zu Smartphone, Tablet, Apps. & Co., Digitalpatenschaften, regelmäßige Smartphone-Sprechstunde der Young Caritas. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Ansprechperson: Quartiersentwicklerin Nicole Rolfsen. Telefon: 0251 53 009 429 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • „Hiltrup-Ost, Emmerbach-Treff“ Am Roggenkamp 188, 48165 Münster, Telefon 0251 – 492 59 40, Angebote Digitale Sprechstunde: Ehrenamtliche Patinnen beantworten individuelle Fragen und erklären die Funktionsweise der Geräte und Apps. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ansprechpartnerin: Julia Klemm, Tel. 0251-492-59 40. Tabletkurse für Späteinsteiger*innen für Senioren und Seniorinnen ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen. Ein eignes Gerät ist keine Voraussetzung für die Teilnahme, bei Bedarf kann ein Tablet in der Begegnungsstätte geliehen werden. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ansprechpartnerin: Julia Klemm, Tel. 0251-492-59 40.
  • Ska-Treff (Skagerrakstraße 2, 48145 Münster) Offene Beratung ohne Voranmeldung jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr. Ansprechpartner ist Peter Bastian (Tel. 01573-9647247), der Ska-Treff ist zu erreichen unter Tel. 0251-98622566.
  • Smartphone-Sprechstunde im Seniorenbüro Mauritz (Sankt Mauritz-Freiheit 12, 48145 Münster) An jedem zweiten Dienstag im Monat um 10 Uhr findet ausgehend vom Seniorenbüro Mauritz (Sankt Mauritz-Freiheit 12) ein digitaler Spaziergang im Viertel statt. Bei dem Spaziergang lernen Sie das Nutzen von Apps, die Ihnen draußen hilfreich und nützlich sein können.  An jedem vierten Mittwoch gibt es von 10 bis 11 Uhr eine Smartphone- und Tabletsprechstunde im Seniorenbüro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Rückfragen bitte an das Seniorenbüro Mauritz: Tel. 025 -375691
  • Sprechstunde an der Konradkirche (Mondstraße 59, 48155 Münster) Immer montags in der Zeit zwischen 14 und 15 Uhr: Zwei Ehrenamtliche Mitglieder der Digitalwerkstatt Mauritz-Ost helfen Menschen mit Beratungsbedarf. Interessenten können sich telefonisch unter 0251-6201200420 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Smartphone-Sprechstunde im Bürgernetz-Lokal (Verspoel 7-8, 48143 Münster) Die Smartphone- und Tablet-Sprechstunde findet mittwochs von 16 bis 18 Uhr Es wird um eine vorherige Anmeldung für die halbstündigen Termine gebeten: Tel.: 0251-54535, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Dabei sein - mit Smartphone, Tablet und Co (stadtweit) Die Digital-Patinnen/-Paten sind Ehrenamtliche der Initiative „Von Mensch zu Mensch“, die ältere Menschen im Umgang mit digitalen Medien unterstützen. Sie nehmen sich Zeit, erklären alles ganz genau und beantworten Fragen im direkten Kontakt. Termine werden nach persönlicher Absprache vereinbart. Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel.: 0251-492-5972 oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
  • Digitale Sprechstunde im Handorfer Hof (Handorfer Straße 22, 48157 Münster) montags von 10 bis 11.15 Uhr und mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr im Handorfer Hof (Saal). Donnerstags findet von 14.30 bis 16 Uhr ein Laptop- und Tablet-Kurs im Wechsel statt (Geräte können kostenlos geliehen werden.) Ansprechpartnerin ist Saskia Hovestadt, Tel. 0170- 8544283.
  • Computerhilfe“ im Marienheim Sprakel (Marienstraße 12, 48159 Münster) Die Gruppe „Gemeinsam nicht einsam“ bietet 14tägig in den ungeraden Kalenderwochen am Dienstag von 10.30 bis 12 Uhr im Marienheim eine Sprechstunde bei Problemen mit Computer, Tablet oder Internet an. Eine Voranmeldung bei Konrad Vierhaus Tel. 0251-216667 ist erwünscht.
  • Smartphone-Sprechstunde im Pfarrheim St. Joseph (St.-Josefs-Kirchplatz 11, 48153 Münster) Einmal im Monat findet nachmittags von 16 bis 18 Uhr mit Terminen im Halbstundentakt eine Smartphone-Sprechstunde für Seniorinnen und Senioren statt. Terminabfrage und Anmeldung im Pfarrbüro (unter Tel. 0251- 53589-0) gebeten. Veranstalter ist young caritas.
  • „Coerde mittendrin“, Königsbergerstrasse 8. Ansprechpartnerin: Isabel Müller Tel. 0151 75 02 26 85 Angebot Smartphone Workshop für Senioren.

Und damit sind wir bei der eingangs gestellte Frage zur Digitalisierung: Fluch oder Segen bzw. Mitmachen oder verweigern? Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte: Die Digitalisierung kann eine Erleichterung sein, wenn man beispielsweise bei einem Arzt für einen Termin nicht mehr Ewigkeiten in einer Telefonwarteschleife hängt, sondern den Termin auf der Homepage der Praxis buchen kann. Das digitale Zeitalter lässt sich nicht zurückdrehen. Doch Skepsis gegenüber der Digitalisierung bringt niemanden weiter. Vielmehr hilft die Einsicht, dass diese Technologien unseren Alltag bereichern. Wenn wir das anerkennen, können wir daran arbeiten, wie wir vernünftig damit umgehen. Bleiben Sie neugierig!