Immer mehr Anlaufpunkte für bestimmte Dienstleistungen verschwinden - sei es die Bankfiliale in der Nachbarschaft, die Postagentur um die Ecke oder das Reisebüro drei Straßen weiter. Den Kunden wird als Alternative die Nutzung digitalisierter Abläufe empfohlen - und da wird es vor allem für ältere Mitbürger häufig sehr schwierig. Einerseits liegt das an 'Berührungsängsten' mit den Geräten - andererseits aber auch an mangelnder Hilfestellung und Heranführung an die Bedienung von Smartphone, Tablet, Laptop oder PC. Auch tragen Meldungen über Hackerangriffe und Betrügereien im Internet nicht gerade dazu bei, Vertrauen z. B. in Online-Banking zu gewinnen oder zu stärken.

Unter dem Label des Digital-Kompass boten verschiedene Organisationen - darunter auch die Kommunale Seniorenvertretung Münster - am 04. März im Rahmen eines Medien-Probiertages Gelegenheit und Beratung zum Gebrauch unterschiedlichster digitaler Anwendungen. Günter Klemm offerierte für die KSVM an einem entsprechenden Thementisch vielfältige Hilfestellung beim Umgang mit und Nutzung von Smartphones - und konnte sich über mangelndes Interesse der Besucher nicht beklagen. Ganz im Gegenteil bildeten sich kleinere Warteschlangen, so dass er über Stunden hin pausenlos im Gespräch war. Die breit gefächerte Palette der Fragestellungen bezog sich sowohl auf hardwarebezogene Aspekte wie auch Orientierung im Dschungel der Anwendungen = apps. Beispielsweise ging es darum, ob ein fünf Jahres altes Smartphone technisch noch ausreichend für bestimmte Nutzungen oder das Betriebssystem noch sicher sei. Welche apps sind besonders geeignet, um Fotos zu bearbeiten? Wie kann ich Fotos mit whatsapp verschicken? Wo finde ich auf dem Gerät meine Daten? Was ist eine Cloud und wie kann ich mit dem Smartphone darauf zugreifen? Ist Online-Banking mit dem Smartphone sicher? Welches Smartphone ist für mich denn überhaupt geeignet? Kann man mit dem Smartphone auch Zeitung lesen? Zusammenfassend stellt Günter Klemm fest: "Bei aller vorhandenen Scheu, Unsicherheit und auch Skepsis gegenüber digitalen Anwendungen sehen Ältere aber auch die Notwendigkeit bzw. Chancen. Umso wichtiger ist es, sie im übertragenen Sinne - soweit erforderlich und gewünscht - an die Hand zu nehmen und somit Sicherheit und Mut zum Ausprobieren zu vermitteln."